Fragen

Was ist Psychotherapie?

Der „Psychotherapie“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet ursprünglich den Menschen ganzheitlich, mit seiner Seele, seinem Denken und seinen Handlungen zu verstehen und seine Lebenskraft zu unterstützen, zu heilen, zu pflegen und auszubilden.
Moderner gesprochen: Psychotherapie ist eine Wissenschaft, die seelisches Leid heilen oder lindern und in Lebenskrisen helfen kann, belastende Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.

Wer macht was?

PsychotherapeutInnen
Voraussetzung: Quellberuf oder abgeschlossene Berufsausbildung
Grundausbildung: psychotherapeutisches Propädeutikum, Fachspezifikum des jeweiligen psychotherapeutischen Ansatzes Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren im Gesundheitsbereich für die Behandlung von psychischen, psychosomatischen und psychosozialen Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Die Ausbildung zum PsychotherapeutIn ist in Österreich nach dem Psychotherapiegesetz, BGBl. Nr. 361/1990 geregelt. Voraussetzungen für eine selbständige Ausübung sind:
+ eine erfolgreiche Absolvierung des psychotherapeutischen Propädeutikums und des psychotherapeutischen Fachspezifikums
+ ein Nachweis über eine gesundheitliche und soziale Eignung und der Vertrauenswürdigkeit des/r angehenden PsychotherapeutsIn
+ Eintragung in der Psychotherapeuten Liste des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz

PsychotherapeutInnen i.A.u.S
Diese Abkürzung hinter der Berufsbezeichnung steht für “in Ausbildung unter Supervision”. Dies bedeutet, dass das Propädeutikum ganz und das Fachspezifikum fast abgeschlossen wurde. Der/die angehende Psychotherapeut i.A.u.S darf bereits unter Supervision (regelmäßiger Austausch mit einem Lehrtherapeuten der Therapie Schule) Therapiestunden anbieten. Die anteilige Kostenrückerstattung von der gesetzlichen Krankenversicherung ist nicht möglich.

FachärztInnen für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin (kurz: PsychiaterIn)
Grundausbildung: Studium der Medizin, Zusatzqualifikation Psychiatrie
Das Aufgabengebiet umfasst die medizinische Prävention, Erkennung, Behandlung, Erforschung und Rehabilitationen bei psychischen Krankheiten oder Störungen sowie bei psychischen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten. Psychische Erkrankungen sind zum Beispiel: Depression, Burnout, Panik, Angst… Ebenso sind PsychiaterInnen als Gutachterinnen tätig. PsychiaterInnen verschreiben Psychopharmaka, welche in Kombination mit Psychotherapie psychische Erkrankungen heilen oder deren Symptome lindern.  

FachärztInnen für Neurologie (kurz: NeurologIn)
Grundausbildung: Studium der Medizin, Zusatzqualifikation Neurologie
NeurologenInnen beschäftigen sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Nervensystems. Anders als PsychiaterInnen, sind NeurologenInnen überwiegend auf organische Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert: Parkinson, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Nervenlähmungen, eingeklemmte Nerven…

PsychologInnen
Grundausbildung: Studium der Psychologie, oft Spezialisierung für verschiedene Bereiche: Arbeit, Schule, Gesundheit, Ernährung…
PsychologInnen beschäftigen sich mit der Entwicklung, dem Erleben und Verhalten von Menschen, sowie unterschiedliche Formen von psychologischer Diagnostik.

Lebens- und SozialberaterInnen
Lebens- und SozialberaterInnen beraten und betreuen gesunde Einzelpersonen, Paare, Familie, Gruppen oder Teams bei Problem- und Krisensituationen und bei Entscheidungsfindungen. Lebens- und Sozialberatung ist ein bewilligungspflichtiges Gewerbe und darf nur mit einer anerkannten Ausbildung und entsprechendem Nachweis der beruflichen Befähigung ausgeführt werden.

(Dipl.) Psychologischer Berater/Psychologische Beraterin
Bisher gibt es keine spezifische, eindeutig und hinreichend weit akzeptierte Begriffsbestimmung. Es gibt jedoch Versuche der Begriffsbestimmung, die sich je nach Anwendungsbereich und Erkenntnisinteresse unterscheiden.
Hinsichtlich der Abgrenzung zwischen beratender Psychologie und Psychotherapie gilt für Österreich: Alle jene psychologischen Interventionen werden als beratend eingestuft, die nicht dem Zwecke der Heilkunde dienen. Es darf also im Rahmen der psychologischen Beratung keine Behandlung psychischer Störungen erfolgen. Gesetzlich ist die Abgrenzung zur Psychotherapie klar geregelt, die, bei der psychologischen Beratung, verwendeten Inhalte und Verfahren unterliegen jedoch keiner staatlichen Aufsicht oder Regelung.
Psychotherapie ist eine Tätigkeit zur Feststellung, Heilung und Linderung von Störungen mit Krankheitswert – nach dem ICD 10 – die psychologische Beratung kann psychisch gesunden Menschen Hilfestellung bei konkreten Lebensproblemen geben.

Was ist bei der Auswahl eines/r PsychoherapeutenIn wichtig?​

Die Person des/der PsychotherapeutIn
Neben der Psychotherapiemethode ist die Person des/der PsychotherapeutIn genauso wichtig. Denn: Stimmt die “Chemie” zwischen KlientIn und PsychotherapeutIn, ist dies eine gute “Starthilfe” und ausschlaggebend für den Behandlungserfolg. Die Psychotherapeutische Behandlung basiert auf Vertrauen, Sicherheit und gegenseitiger Wertschätzung.

Gibt es Empfehlungen?
Vielleicht gibt es von Ihrem/r ArztIn oder aus dem Familien- oder Freundeskreis eine Empfehlung. Wenn Sie dort einen Termin ausmachen, können Sie meist im Gespräch spüren, ob diese/r TherapeutIn für Sie passend ist. Achten Sie auf Ihre eigene Intuition, denn nur weil ein/e PsychotherapeutIn für jemand gut war, bedeutet das nicht automatisch, dass die Person auch für Sie passend ist, auch wenn es sich um das gleiche Thema handelt.

Was ist beim Erstgespräch wichtig?
Während diesem ersten Termin können Sie alle Fragen stellen, deren Antworten Sie bei Ihrer Entscheidung unterstützen. Hören Sie auf ihr Gefühl und achten Sie darauf, ob Sie sich mit ihrem Thema gut aufgehoben und verstanden fühlen.
Aus diesem Termin leitet sich nicht automatisch ein Therapievertrag ab. Sollten Sie sich bereits in der ersten Stunde wohl fühlen und sofort mit der therapeutischen Behandlung beginnen wollen, kann bereits beim Erstgespräch eine Therapievereinbarung abgeschlossen werden.

Kostenloses und unverbindliches Erstgespräch
Dieses Angebot entspricht meiner Überzeugung, dass Klient und Psychotherapeut sich unverbindlich und kostenlos kennen lernen, um eine arbeitsfähige Atmosphäre abklären zu können. Für diesen Termin benötigen Sie keine Unterlagen oder Befunde.

Weitere Informationen finden sie in Broschüre des Sozialministeriums: “Psychotherapie Wenn die Seele braucht“.

Wann benötige ich eine Psychotherapie?

Die Entscheidung ab welchem Zeitpunkt Sie mit einer Psychotherapie beginnen, können nur Sie selbst treffen! 
Jedoch gibt es einige Hinweise, wann eine Psychotherapie sinnvoll ist: 

– wenn die Erledigung des Alltags nur mehr schwer oder nicht mehr möglich ist.
– wenn Sie bereits “alles” probiert haben, jedoch “nichts” hilft.
– wenn Sie Suchtmittel einsetzen, um ihre Probleme “leichter zu machen” oder zu verdrängen.
– wenn Sie unter körperlichen Schmerzen leiden, Ihr/e Arzt/Ärztin jedoch keine medizinische Diagnose stellen kann.
– wenn Ihr Leben Sie nicht glücklich macht, bzw. Sie sich in Ihre Haut nicht wohl fühlen.
– wenn Sie mehr als vier Wochen unter Ängsten und/oder Depressionen leiden.
– wenn der Leidensdruck für Sie nicht mehr zum Aushalten ist.
– wenn Sie an sich veränderte oder vermeidende Verhaltensweisen bemerken, die Auswirkungen auf Ihr Umwelt haben. 

Wobei kann Psychotherapie unterstützend sein?

Wer von seelischen Problemen geplagt wird und diese alleine nicht bewältigen kann, sollte sich, ebenso wie bei körperlichen Erkrankungen, nicht scheuen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies gilt vor allem dann, wenn sich die psychische Belastung schon über längere Zeit hinzieht oder Sie das Gefühl haben, dass sich nichts verbessert.

Damit eine Psychotherapie ambulant durchgeführt werden kann, ist ein Mindestmaß an psychischer Stabilität und Belastbarkeit erforderlich. Andernfalls ist eventuell eine stationäre Psychotherapie anzudenken.

Was kostet Psychotherapie?

Hier finden sie einen Überblick meiner Tarife.

Erstgespräch 30 min: kostenlos
Wie unter Kostenloses Erstgespräch geschrieben, vertrete ich den Standpunkt, dass das Erstgespräch kostenlos sein sollte, damit sich beide Seite unverbindlich ein “Bild” machen können.
Sollte sich in diesem ersten Gespräch herausstellen, dass bereits psychotherapeutische Interventionen notwendig sind, wird nach Absprache, diese Sitzung, nach den kostenlosen 30 min., anteilig verrechnet.

Psychotherapie 50 min: 125-145 € Einzelsetting

Paar Coaching: 60-90 min: 185-245 € Paarsetting
Für Paaren, die sich eine bestimmte belastende Situation innerhalb der Beziehung anzuschauen wollen. Oft reichen wenige Termine aus, um Klarheit und/oder Veränderung zu bewirken.

Online-Therapie 50 min: 125-145 €
Die anteilige Kostenrückerstattung der Krankenkasse ist für diese Form der Therapie seit April 2020 aufgrund der Corona Situation möglich. Abklärung bezüglich Intensität der Belastung und Diagnose ist vorab erforderlich.25

Was zahlt die Krankenkasse?

Eine anteilige Kostenrückerstattung durch die gesetzliche Krankenkasse ist möglich. Die öGK refundiert pro Therapiesitzung € 28,42 Euro, die SVA und die BVAEB übernehmen 40 Euro. Weitere Informationen unter www.gesundheitskasse.at/cdscontent

Die Voraussetzungen für eine anteilige Refundierung durch die gesetzliche Krankenkasse:
– eine Ärztliche Untersuchung zwischen 1. und 2. Sitzung, die bestätigt, dass Ihr psychisches Leiden keine körperliche Ursachen haben. Diese Bestätigung kann der/die Hausarzt/Hausärztin ausstellen.
– eine Psychische Diagnose nach ICD 10
– ein Antrag zur anteiligen Kostenrückerstattung – dieser wird von dem/der PsychotherapeutIn vor Ablauf der 10. Sitzung gestellt

Der Ablauf dafür ist neben anderen Settingbedingungen Thema in den ersten Sitzungen.

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur anteilige Kosten für die Behandlung von psychischen Erkrankungen. 

Zahlt meine Zusatzversicherung?

Eine Verrechnung mit einer privaten Krankenversicherung möglich, wenn dies im Vertrag beinhaltet ist – die Höhe der Entschädigung ist von der Versicherung abhängig.

Mit welchen Themen arbeiten Sie?

– Depression
– Angst, Panik, Phobien
– Kindheitstraumata / Entwicklungstraumatas
– Trauma
– Zwänge
– Co-Abhängigkeit
– Verlustängste 
– Eifersucht
– Krisenintervention bei Paaren
– Selbstwert-Schwierigkeiten
– Schwierigkeiten innerhalb einer Familienkonstellation
– Probleme rund um Partnerschaft
– Trennung und mit den Auswirkungen im Familiensystem
– Erziehungsschwierigkeiten
– Familienaufstellungen

Mit welchen Personen arbeiten Sie?

Mein Schwerpunkt liegt bei jungen Erwachsenen und Erwachsenen.

Welche Settings bieten Sie an?

– Einzelsitzung
– Paarsitzung
– Sitzungen mit der ganzen Familie

Wie lange dauert eine Psychotherapie?

Die Dauer der Psychotherapie ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und der Belastung, der eigenen Persönlichkeit, der Krankheitseinsicht, der Zielsetzung, den Ressourcen und der Bereitschaft sich auf einen Entwicklungsprozess einzulassen.

Wichtig: Keine psychische Belastungreaktion ist von heute auf morgen entstanden, sondern verfestigt sich meist über einen längeren Zeitraum. Erste Veränderungen sollten bereits nach einigen Stunden feststellbar sein. Um jedoch eingefahrene Handlungsmuster zu begründen und zu verändern, braucht es Zeit.

Die Aussage über die Dauer einer Psychotherapie ist von der Diagnose abhängig und entspricht einer durchschnittlichen Prognose für das jeweilige Krankheitsbild.

Was ist Psychodrama?

Psychodrama ist eine Therapierichtung, die, trotz, des möglicherweise etwas angsteinflößenden (“-drama”) Namens, alle Bestandteile des Menschseins berührt. Im Griechischen und Lateinischen steht der Ausdruck Drama für Handlung oder für das Geschehen. Es muss also nichts Weltbewegendes (dramatisch im gebräuchlichen Sinn) ablaufen. So haben Freude, Trauer, Wut, Übermut und Lebenslust einen gleich hohen Stellenwert. Jakob L. Moreno, der von 1889 bis 1974 gelebt hat, ist der Begründer dieser Psychotherapie.

Moreno hat ebenfalls die Gruppenpychotherapie begründet. Heute wird Psychodrama sowohl im Einzelsetting, in Gruppen, aber auch Organisationen, Schulen … eingesetzt. Am Besten kann man die Psychodrama Gruppentherapie beschreiben, wenn man Begriffe aus dem Theater verwendet. So hat ein/e Regisseur/in die Leitung. Die Hauptperson ist der/die Protagonist/in, die anderen sind die AntagonistenInnen. Eine Inszenierung findet sich auf einer Bühne ab und kann vom Regisseur/von der Regisseurin immer wieder unterbrochen werden. Damit die MitspielerInnen sich voll aufs Spiel konzentrieren können und optimal davon profitieren, müssen sie sich auf den/die Regisseur/in verlassen können.

Nach einer Inszenierung besteht immer und für alle TeilnehmerInnen die Möglichkeit, sich über das Erlebte auszutauschen. Wie im Theater haben nicht nur die SpielerInnen, sondern auch das Publikum etwas erlebt. Sie sind möglicherweise “berührt” vom Gesehenen oder haben durch das Spiel einen Impuls erhalten, der zu neuen Erkenntnissen führt.